Strom und Wärme – 2 in 1:
Mein derzeitiges Praktikum absolviere ich bei Vattenfall, eine große Firma mit Fokus auf Wärme- und Stromproduktion. Aktuell befinde ich mich sogar im Heizkraftwerk Reuter-West, dem größten HKW Berlins.
Zu Beginn war ich im Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ). Am Empfang abgeholt führte mich ein Ausbilder zu den Werkstätten und überreichte mir die Arbeitskleidung: Schuhe, Latzhose, Jacke. Von Anfang an befand ich mich inmitten von Auszubildenden, lernte aus Büchern und absolvierte verschiedenste Aufgaben. Ich sprang zwischen den Kursen hin und her, mal bei den MechatronikerInnen, mal bei den EBT’s (ElektronikerInnen für Betriebstechnik). Start des Tages ist 7 Uhr morgens und Ende um 15 Uhr am Nachmittag. 6 Wochen lang lernte ich die Grundlagen der verschiedenen Bereiche kennen, um mich für den darauf folgenden Außendienst zu wappnen. Wirklich hart für mich war tatsächlich die Gewöhnung an das frühe Aufstehen.
Viele denken, Vattenfall liefert vor allem Strom in Berlin, doch tatsächlich fokussiert sich die Firma auf Wärmeerzeugung. Strom ist das Nebenprodukt bei der Erzeugung.
Mein erster Einsatzort außerhalb des Zentrums war der Störungsdienst für Fernwärme. Dort angekommen wurde ich einem Kollegen zugeteilt und wir machten uns kurzerhand auf den Weg durch Berlin zur ersten Störung. Die zugeteilte Aufgabe zu Beginn: Beobachte! Stück für Stück mutiere ich zu einer Art Assistentin: Dokumentation der abgelesenen Werte, Mitkontrollieren, dass die Station funktionstüchtig verlassen wird, und Ablesen. Später durfte ich auch bei der Wartung oder beim Austausch von Bauelementen helfen. Während der Zeit beim Außendienst lerne ich den Fernwärmebereich und zwischendrin auch das Fernwärme Netzwerk Berlins kennen, und wie dies verwaltet und organisiert wird. Übliche Störungsmeldungen: Heizung kalt, Heizung undicht, Geräusche. Beginn des Dienstes war hier um 6:30 Uhr.
Zu guter Letzt kam ich in das Heizkraftwerk Reuter-West. Hier habe ich den Prozess der Gewinnung von Strom und Wärme näher kennen gelernt. Ich bekam einen Einblick in das Berufsfeld der Leittechnik und deren Aufgaben, jedoch größtenteils im alten HKW Reuter, mit Technik noch aus den 60er Jahren. Du siehst dir Schaltpläne an, erstellst Simulationen (unter Aufsicht), analysiert Fehler und begleitest die KollegInnen ins Feld – in die Anlagen, zu Schaltschränken usw. Die Fläche des Heizkraftwerks ist groß genug, um mit einem Fahrrad herum zu fahren.
Fast drei Monate bin ich nun bei Vattenfall, und mich begeistert die Vielfalt, die hier vorzufinden ist. In jedem Bereich des Praktikums habe ich die Kolleginnen und Kollegen ins Herz geschlossen. Ich wurde willkommen geheißen, hatte immer das Gefühl, dass ich alles fragen durfte, und alle waren bemüht, meine Fragen verständlich zu beantworten und mir alles zu erklären.