Die jährlich tagende Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenminister*innen der Länder (GFMK) hat in ihrer letzten Sitzung beschlossen, dass ein Freiwilliges Technisches Jahr „mit einem besonderen Fokus auf die Gewinnung von Mädchen und jungen Frauen in Weiterentwicklung des Freiwilligen Sozialen Jahres und des Freiwilligen Ökologischen Jahres“ bundesweit eingeführt werden soll. Die Minister*innen und Senator*innen der Länder bitten in ihrem Beschluss die Bundesregierung, diese Einführung zu prüfen.
Der Beschluss erfolgte, nachdem wir auf Vorschlag der Berliner Senatsverwaltung für Gleichstellung EnterTechnik bei der Vorkonferenz im März in Mainz vorgestellt haben.
„Die Erhöhung des Anteils von Frauen in den MINT-Berufen kann langfristig nur über einen Wandel der Berufsbilder und das Aufbrechen einer gendertypischen Berufswahl gelingen. Wie die Erfahrung mit Förderinstrumenten im Bereich der Berufsorientierung zeigt, kennen viele junge Frauen das Spektrum der technischen Berufe nicht gut. Im Hinblick auf die technischen Berufe könnte ihnen eine intensive Berufsorientierung die Möglichkeit einer gleichberechtigten Berufswahl eröffnen.
Mit genau diesem Ziel fördert das Land Berlin seit einigen Jahren das Projekt „EnterTechnik–Technisches Jahr für junge Frauen“. Über einen Zeitraum von 12 Monaten hinweg absolvieren die Teilnehmerinnen vier Praktika in vier Unternehmen, um vier technische Berufe kennenzulernen. Sie erhalten von den Unternehmen dafür eine monatliche Vergütung, deren Höhe sich am Freiwilligen Ökologischen oder Freiwilligen Sozialen Jahr orientiert, und schließen im Idealfall mit einem der Unternehmen einen Ausbildungsvertrag ab. Bislang haben etwa 75 % der etwa 15 Teilnehmerinnen eines Jahrgangs einen Ausbildungsvertrag mit einem der Partnerunternehmen abgeschlossen, das Projekt hat sich bewährt.“
Einführung eines Freiwilligen Technischen Jahres für Mädchen und junge Frauen mit Begründung auf Seite 44f