
Mein Praktikum in der Kfz-Abteilung der BSR
Ich habe mein zweites Praktikum bei der Berliner Stadtreinigung (BSR) in der Kfz-Abteilung absolviert. Was die BSR macht, ist wahrscheinlich allen, die in Berlin wohnen bekannt: Sie ist für die Abfuhr von Müll in Berlin verantwortlich und macht noch viele andere Sachen wie Straßenreinigung und Parkreinigung.
Die BSR hat viele Standorte in Berlin, ich war am Recyclinghof am Nordring, dieses ist der größte Hof. Es war zwar ein langer Weg dorthin mit S-Bahn, aber das war nicht wirklich schlimm. Ich war in der Werkstatt für Kleinfahrzeuge – das sind die Autos, die man in Parks sieht oder die die Mülleimer an den Straßen leeren.
An meinem ersten Tag am Nordring wurde ich darüber aufgeklärt, wie das Praktikum verlaufen wird in den drei Monaten und wer in der Werkstatt meine Ansprechpartner sein werden usw. Da ich mich bereits für die Ausbildung als Industriemechanikerin dort beworben habe, wollten sie auch ermöglichen, dass ich ein paar Wochen in der Werkstatt schauen kann, wie der Beruf so ist. Und mir wurde angeboten dass, wenn mich irgendein anderer Beruf interessiert, ich Bescheid sagen soll und dann geschaut wird, was man da machen kann. Ich habe mich also sehr willkommen gefühlt und die Nervosität, die sich immer am Tag bei mir aufbaut, war gelindert. Mir wurde dann noch das ganze Gelände gezeigt und dann ging es in die Werkstatt, dort wurde ich allen vorgestellt und fing nach der Pause gleich an, mit Frau Blankenburg zu arbeiten.
In den zwei Wochen (also einmal Früh- und Spätschicht) wurde ich so gut wie überall mit einbezogen. Am Anfang wurde nachgesehen, welche Autos an der Reihe sind, dann haben wir uns die Fahrzeuge angesehen und sind an die Arbeit gegangen. Zum Beispiel haben wir bei jedem Auto einen Ölwechsel vorgenommen, was ich nach zwei Wochen theoretisch alleine machen konnte, auch wenn ich keinerlei Vorerfahrung auf dem Gebiet Kfz hatte. Das hat sich schon sehr toll angefühlt. Ein anderes Beispiel: Als wir die vorderen Reifen und Stoßdämpfer ausgewechselt haben, habe ich unter der Anweisung und Aufsicht von Frau Blankenburg vieles selbst gemacht. Man lernt da auch sehr gut, wie man mit Feingefühl mit dem Druckluft-Schlagschrauber umgeht, da man die Schrauben eigentlich nicht kaputt machen will – ich habe auch aus der einen, die ich kaputt gemacht habe, gelernt.
Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt, nachdem die anfängliche Nervosität verflogen war und solange man freundlich und respektvoll war, wurde man so ebenfalls behandelt. Nur die Schichtarbeit war gewöhnungsbedürftig – gerade wenn ich mich an die Frühschicht gewöhnt hatte, kam schon die nächste Woche mit der Spätschicht. Ich bin mir sicher, dass man sich mit der Zeit daran gewöhnt, aber am Anfang war es ziemlich verwirrend für den Schlafrhythmus.
Ich kann das Praktikum nur weiterempfehlen.