Was hat Elektronik mit Wasser zu tun?
Diese Frage haben mich während meines Praktikums bei den Berliner Wasserbetrieben zu Hause alle gefragt. Meist habe ich dann geantwortet: „Ganz viel.“.
Um diese Frage mal aufzuklären: Ich war in den ersten drei Wochen im Ausbildungszentrum der Berliner Wasserbetriebe.
Dort war ich zunächst bei den Elektronikern zu Gast. In diesen Wochen habe ich sehr viel gelernt. Meine erste Aufgabe war das Löten. Ich sollte als Erstes einen Würfel löten.
Später durfte ich dann auch noch einen Sound Star löten. Dieser fängt an zu leuchten, wenn die Musik eine bestimmte Lautstärke hat.
In diesen ersten Wochen saß ich sowohl im ersten als auch im zweiten Lehrjahr mit dabei. Die Azubis waren alle sehr nett und ich konnte fragen, was ich wollte. Als ich beim ersten Lehrjahr in der Klasse saß, hatten sie gerade die Grundlagen der Elektrizitätslehre als Thema. Ich durfte mich dazu setzen und alle Aufgaben mitmachen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, das lag vielleicht auch daran, dass ich durch meine Leistungskurse Mathematik und Physik schon ein gutes Verständnis für diese Sachverhalte hatte.
In der letzten Woche habe ich dann gelernt, wie eine Abzweigdose verdrahtet wird und wie man eine Wechselschaltung installiert. Diese Tätigkeiten sollte ich immer erst allein ausprobieren, bevor mir jemand half. Hier heißt es learning by doing, was ich sehr gut finde, denn es wird einem nicht alles vorgekaut und alles, was man selbst herausfindet, kann man besser behalten.
In der letzten Woche war ich dann bei den Mechatronikern. Dort habe ich dann alles zum Thema bohren, feilen, körnen, anreißen und sägen gelernt. Ich sollte einen Flaschenöffner in Gitarrenform bauen. Irgendwie hat mich das aber nicht so ausgefüllt. Es war aber trotzdem eine schöne Erfahrung.
Dann ging es dann zu den Gebäudetechnikern, um genauer zu sein zu den Elektrikern. Diese sitzen in der Cicerostraße in der Nähe vom Hohenzollerndamm. Durch die Begleitung der Haustechniker erhielt ich einen sehr guten Einblick, wie die Leute so sind und welche Arbeit sie ausüben. Die Zeit dort hat mir so gut gefallen, dass ich mich für die Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik beworben habe.
Die Leute haben mich gut aufgenommen und sie waren alle sehr nett und hilfsbereit. Die Tätigkeit der Haustechniker ist nicht nur auf deren Dienststelle beschränkt, sondern es werden mehre Dienststellen betreut und somit ist man viel unterwegs. Ich habe nicht nur den Hohenzollerndamm kennengelernt, sondern war unter anderem auch in den Dienststellen Marzahn, Köpenick, Friedrichshain und Wuhlheide. Ich habe in diesen 6 Wochen viel gelernt und durfte bei vielen Wartungs- und Installationsarbeiten mithelfen. In dieser Zeit habe ich zum Beispiel eine Steckdosensäule mit installiert und verdrahtet oder auch gelernt, wie ein kaputtes Kabel überbrückt wird. Gemeinsam mit den Hauselektrikern habe ich bei Wartungsarbeiten an einer Hebeanlage (Pumpe) geholfen, den Schwimmerschalter auszuwechseln.
Aber das ist noch nicht alles, ich durfte Leuchtmittel austauschen, neue Lampen installieren und die Sicherheitsbeleuchtung mit überprüfen. Wobei ich sagen muss, bei der Sicherheitsbeleuchtungsüberprüfung lernt man sehr gut die Dienststellen kennen. Ich war sogar dabei, als die neuen Steckdosensäulen in Betrieb genommen wurden. Dafür mussten diese mit einem Prüfgerät getestet werden, was sehr interessant war. An einem Tag bin ich dann mit einem von den Haushandwerkern mitgefahren und habe an zwei Standorten neue Handcremespender angebracht. Dafür musste ich im Bad schauen, wo sie am besten hinpassen, Löcher bohren und diese dann anbringen. Diese anderthalb Monate war sehr interessant und haben mir viele wertvolle Eindrücke vermittelt. Ich möchte die Zeit dort nicht missen. Natürlich habe ich noch viel mehr gesehen und erfahren, doch das sind für mich die wichtigsten Erfahrungen, die ich gesammelt habe.
In den letzten zwei Wochen war ich dann noch mal im Ausbildungszentrum bei den Elektronikern.
Dort habe ich „Logo!“ für eine Maschine programmiert. Das Programmieren findet bei „Logo!“ mit Bausteinen statt und wie der Name schon sagt, es hat eigentlich nur etwas mit Logik zu tun. Trotzdem ist es nicht unbedingt einfach; man muss sich schon mit dem Programm gut auseinandersetzen.
Doch nun zur Frage, was Elektronik mit Wasser zu tun hat:
Ohne diese würden die ganzen Hebeanlagen, Pumpen, die Beleuchtung oder die Steckdosen nicht funktionieren.
Sie sind dafür da, um sich um alles zu kümmern, was selbstverständlich ist und man keine externe Firma holen will, da immer mal wieder Leuchtmitteln kaputt gehen oder eine Sicherung rausfliegt.
Ich muss sagen, es war eine sehr schöne und sehr interessante Erfahrung, die ich allen empfehlen kann.
Steckbrief
Drei Worte, die mich beschreiben: neugierig, immer pünktlich, freundlich
Das habe ich vor EnterTechnik gemacht: Abitur
Das ist mein liebstes Technikgerät: das Motorrad
Warum ich mich bei EnterTechnik beworben habe: um herauszufinden, ob Technikberufe das Richtige für mich sind.
Das will ich erreichen: Ich möchte neue Leute kennenlernen, Erfahrungen sammeln und vielleicht einen Ausbildungsplatz finden.