Kleine Unterschiede bestimmen den Tag
Seit Januar 2015 bin ich Praktikantin bei Schmidt + Haensch, einem seit 1864 bestehenden Familienunternehmen, welches sich auf optisch-elektronische Messgeräte wie Polarimeter, Refraktometer und Farbmessgeräte spezialisiert hat.
Dabei ist die Zuckerindustrie ein Hauptgeschäftspartner des Unternehmens. Der Betrieb besteht aus knapp 60 Beschäftigten und ich wurde gleich am ersten Tag freundlich mit einem Rundgang empfangen. Sofort kam ich in die Abteilung für Forschung und Entwicklung, wo ich ein Projekt zur Temperaturkorrektur der Prozessrefraktometer mit vorantreiben durfte. Diese können die Brechzahlen von Stoffen bestimmen.
Die ersten Wochen führte ich viele Messungen mit vier verschiedenen Modellen durch. Dabei war es zu Beginn nicht einfach reproduzierbare Messwerte zu bekommen, da in der Messtechnik Genauigkeiten im 10^-4 Bereich erreicht werden müssen und Fussel, Bläschen oder Reststoffe vorheriger Proben in der aktuell verwendeten Probe den Lichtstrahl geringfügig anders brechen und somit die Brechzahl verändern. Diese Genauigkeit ist z.B. in der Medizintechnik notwendig, um bei der Herstellung von Medikamenten Sicherheit zu gewährleisten.
Dazu lernte ich auch das Goniometer kennen, welches die Brechzahl von Referenzproben bis auf die 5. Nachkommastelle bestimmen kann. Eine ebenfalls sehr temperatur- und sauberkeitsempfindliche Messangelegenheit. Hinzu kam noch die Herausforderung, die Bedienung des Goniometers mit seinen vielen Rädchen und vorweg notwendigen Einstellungen zu verstehen.
Nach den Messungen ging es an die Verarbeitung der gesammelten Daten. Dabei war die Bedienung von Origin, einem Programm zur Erstellung von 3D Oberflächen eine neue Herausforderung. Hintergrundwissen über den Aufbau der Geräte musste erarbeiten werden, um die Messwerte der Geräte für Temperaturen von 10°C- 80°C zu verbessern. Ein mühseliges und zeitintensives Projekt, weil es komplex ist und man schnell den Überblick wie “ die Nadel im Heuhaufen verliert“.
Positiv überrascht haben mich auf jeden Fall das familiäre Betriebsklima und die vorhandene Geduld und sehr gute Betreuung der MitarbeiterInnen.
Bis bald, Maxi